Fachbereich Halacha
Halakha leitet sich von der hebräischen Wurzel "gehen" ab, was bedeutet, dass Halakha, üblicherweise mit "jüdisches Gesetz" übersetzt, einen Weg vorschreibt, den ein Jude sein ganzes Leben lang gehen soll. Der Weg der Halakha besteht aus zwei parallelen Pfaden: einer, der die Verhaltenspraxis befürwortet, und der andere, der die Bedeutung innerhalb des Gesetzes umfasst.
Die Abteilung Halakha schätzt beide Elemente des halachischen Systems: die rituelle Praxis und die Erforschung der moralischen Wertvorstellungen, die der Einhaltung der Halakhas zugrunde liegen.
Zecharias Frankel (1801-1875), der geistige Vater des masortischen (konservativen) Judentums in Deutschland, hat diesen Gedanken mit beredter Einsicht erfasst: »Es ist klar, dass der Mensch die höchsten Ideen nur mit Hilfe von Sinnesdaten sinnvoll erfassen kann. In der Hektik des Lebens gehen diese Ideen für die Masse der Menschen oft völlig verloren. Abstraktion und bloße Kontemplation reichen nicht aus. Die Seele muss die Erfahrung der Empfindung und der Ehrfurcht machen; die Idee muss sich in einen Körper kleiden, sonst ist sie für den Menschen verloren.«
Einfach ausgedrückt: Spirituelle Impulse werden durch rituelle Handlungen und ethisches Verhalten vermittelt. Beide zusammen sind Wegweiser, die zur Verfeinerung der Beziehung eines Juden zu Gott und zu anderen Menschen führen. Der Weg der Halakha führt also zu einem Leben, in dem die Heiligkeit - der Beweis für das göttliche Wirken - in allen Facetten der Existenz zu finden ist.
Zu diesem Zweck vertiefen sich die Studierenden in das Studium der wichtigsten Quellen der rabbinischen Tradition, die untrennbar mit der Kultur des Judentums verbunden sind ...
Der Fachbereich Halacha besteht in Zusammenarbeit des Abrahm Geiger Kollegs und dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.